Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!

Zwischen den Grillenkonzerten vom Feinsten, die hier abends gefiedelt werden, habe ich es endlich geschafft, mir mal den 3D-Film mit und für Pina Bausch von Wim Wenders anzuschauen. Dieser Satz aus der Überschrift stammt übrigens eigentlich nicht von Pina, sondern von einem 11jährigen Sinti/Roma-Mädchen, wie man in diesem Interview erfahren kann: https://youtu.be/f04Tk1pqQok

Und zum Abschluß war auch dieser Dokumentarfilm aufschlußreich: https://youtu.be/hh8cUsdz1fU

Mich würde aber mal interessieren, warum Tänzer immer so von diesem Massaker Sacre du Printemps besessen sind. Man könnte die Musik im Grunde locker mit jeder Filmmusik für bessere Horrormovies austauschen, z.B. mit der zu "Psycho".

Der Film fing erst etwas mühsam an, zumindest für mich, da er zu Beginn hauptsächlich aus Ausschnitten von "Café Müller" besteht, einem der Stücke von Pina Bausch. Ich hatte schon ein wenig Sorge, daß es den ganzen Film so weitergeht, da mir dieses Stück überhaupt nicht zusagt. Zu viele Nachthemden für meinen Geschmack - die aber nur von Frauen getragen werden, während die Männer in Anzügen tanzen. Ich nehme an, das soll bewußt so sein, weil die Frauen durch diesen Kontrast zerbrechlicher und entblößter wirken. Zudem werden sie scheinbar auch fast ausschließlich durch Männer bewegt. Wenn diese sie mal nicht "herumschubsen", hängen sie an Wänden oder auf Stühlen ab, oder schlafwandeln durch die Gegend. Mir persönlich würden Männer in Nachthemden und Frauen in Anzügen deutlich besser gefallen. Zum Glück ging es dann irgendwann interessanter weiter, mit vielen Tänzen in verschiedenen Locations und anderen Stücken von ihr, von denen mir ihre "Wassertänze", wie ich sie nenne, am besten gefallen. Ich weiß nicht, ob es an der Hitze liegt, aber man möchte da sofort mitmachen.