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Donnerstag, 13. Oktober 2022

Ominöses Artefakt

Damit ich mich nicht langweile, sind mal wieder ein paar Reparaturarbeiten angefallen. Zum Beispiel hat sich mein Toilettenspülkasten fast verabschiedet. Es kam kaum noch Wasser. Ich dachte mir, bevor ich auf Handwerker warte, probiere ich es doch erst mal mit gründlichem Entkalken, zumal der Spülkasten bereits seit fast zwanzig Jahren vor sich hin spült. Es gibt ja so verschiedene Videos und Anleitungen im Internet, wie man die einzelnen Teile auseinanderbaut. Und ich muß sagen, wenn man sich mal genauer mit so einem Spülkasten-Innenleben beschäftigt, ist es schon recht faszinierend, wie diese ausgefeilte Mechanik so völlig ohne Strom funktioniert, und daß Menschen sich das ausgedacht haben. Meine Weiterbildung beinhaltete dann auch Begriffe wie Heberglocke und Schwimmer. Natürlich habe ich nicht alles genau nachgemacht wie in den Videos. Essig oder Zitronensäure benutze ich schon lange nicht mehr und werde es auch nicht mehr tun, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Ich finde diesen Hype um Säuren zum Putzen vollkommen überbewertet, denn in vielen Fällen macht es die Oberfläche porös, gerade besonders bei Keramik und Kunststoff, und führt dazu, daß man häufiger putzen muß und immer stärkere Reiniger braucht, weil sich der Kalk darin so schön festsetzt. Allerdings darf man sowas heute ebenfalls schon nicht mehr laut sagen. Ich habe das mal öffentlich in einer Facebook-Gruppe erwähnt und wurde dafür fast hingerichtet. Ich finde, die Benutzung von Zitronen- oder Essigsäure hat sogar und besonders unter "Ökos" fast schon ähnlichen Suchtcharakter wie Zuckerkonsum. Hängt man einmal an Nadel, braucht man hier halt genauso immer mehr davon und kann nicht mehr ohne. Deshalb wahrscheinlich diese aggressiven Reaktionen, wenn man auf solche Dynamiken aufmerksam macht. Und es ist zudem gar nicht so einfach, Reiniger ohne Säurezusatz zu finden. Man braucht definitiv länger vor dem Supermarktregal. Als Kloreiniger gibt es da zum Glück noch das Gute alte "Fit" aus der DDR, zu dem ich wieder zurückgekehrt bin, nachdem ich so meine Erfahrungen mit den angepriesenen "Superreinigern" gemacht habe. Und nicht jeder hat das Glück, nagelneue Sanitäranlagen zu bekommen. Wenn man "totgeputzte" Teile übernimmt, darf man meist ebenfalls dauerhaft den Spaß mitmachen, ob man will oder nicht.

Mein Handeln richte ich immer nach eigenen Erfahrungen aus und nicht nach dem, was mir die Werbung sagt. Das ist vermutlich der Grund, daß ich aus solchen Dynamiken, ständig mehr von etwas zu brauchen, recht schnell wieder aussteige, sobald es mir auffällt und mich stutzig macht. Aber außer hier in meinem Blog sage ich zu sowas inzwischen nichts mehr. Schadet ja niemandem, mit Säuren zu putzen, außer dem Geldbeutel, und manche Leute putzen sowieso so richtig gerne und viel. Sollen sie doch. Und die Putzmittelindustrie freut sich über steigenden Absatz. Ich jedoch habe mich beim Entkalken mit zwei Toilettentabs ausschließlich auf Tensidbasis, sowie einer alten Zahnbürste begnügt. Es hat funktioniert - die Spülung geht wieder tadellos. Wow! Nach so viel Anfänger-Erfolg bin ich jetzt richtig motiviert, auch den tropfenden Wasserhahn selbst zu reparieren. Leider stieß ich dann aber gleich auf ein Hindernis, nämlich fehlendes Werkzeug, da sich im Griff keine normale Schraube befindet, sondern irgendein Innengewinde, noch etwas anderes, als eine "Madenschraube", ein Begriff, den ich ebenfalls neu gelernt habe. Keine Ahnung, was man da benutzt, und im Internet kein Hinweis dazu. Meine Imbüsse passen jedenfalls nicht. Bei der Gelegenheit mußte ich also ausgiebig in meiner Werkzeugschublade kramen und mich über das Durcheinander darin ärgern. Da ich mit dem Wasserhahn eh nicht weiterkam, entschloß ich mich, gleich mal gründlich in der Schublade aufzuräumen und warf dazu wirklich alles, bis zum letzten Teilchen hinaus. Dann packte ich alle Schraubenzieher, alle Schraubenschlüssel, alle Handbohrer und alle Imbüsse jeweils zusammen in ein passendes Säckchen, so daß jetzt nichts mehr davon einzeln kreuz und quer herumliegt. Unter all den Werkzeugen fand ich außerdem ein Objekt, von dem ich überhaupt nicht weiß, was das sein soll und wozu man es braucht. Es ist ein kleiner sechskantiger Stahlstab, der an einer Seite eine Öse zum Aufhängen hat und an der anderen Seite zwei innenliegende "Zungen, die am äußeren Ende gebogen sind. Wenn man auf das hintere Ende drückt, schiebt man die "Zungen" vorne ein Stück heraus. Kann mir jemand weiterhelfen und mir sagen, wozu das nützlich ist? 

Was ist das

2 Kommentare:

  1. Angela auf Facebook: Das ist ein silberner Zahnstocher. So einen habe ich mal von meiner Oma zum Geburtstag bekommen. Auf Knopfdruck, rechts, öffnen sich die Greifer, links. Und wenn man den nach unten hält und schüttelt, kommt der messerscharfe Zahnstocher raus (der trotzdem ein bisschen zu dick ist). Viel Vergnügen! Oder verkaufe das Silber 😉

    Zucker: Echt jetzt? Silber? Also bei mir kommt trotz allem Schütteln kein Zahnstocher heraus. Kann das auch nicht so richtig glauben, daß das ein Zahnstocher sein soll. 🧐🤔

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  2. Angela auf Facebook: Zahnstocher! 😏 (+ 2 Bilder)

    Zucker: Du hast recht! Hab jetzt mal ein bißchen im Zahnstocher herumgestochert (!!!😁) und die Klemmen etwas auseinandergebogen und irgendwann, hat eine Weile gedauert, schoß tatsächlich so ein Spitze heraus. Die klemmte wohl fest. Danke! 😊 Deiner ist allerdings viel schöner!

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