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Sonntag, 25. Juni 2023

Glück gehabt und Taschenspielertricks

Erstaunlich, trotz 29 Grad gefühlt 33 Grad am Mittwoch, waren wir doch wieder mehr Leute im Contemporary Kurs und ich bekam meine wohlverdiente Pause zwischen den Sequenzen. Dafür klebte ich aber mit meinem Schweiß am Boden fest und wenn man dann versucht, gegen das Kleben anzukämpfen, um sich weiterzubewegen, wird es richtig schmerzhaft. Irgendwas ist ja immer. Im Grunde müßte man sich im Hochsommer etwas mit langen Ärmeln anziehen, damit man besser über den Boden rutscht, Aber wer hat darauf schon Lust? Na ja, ab und an doch jemand, denn auf dem Nachhauseweg sah ich ein Mädchen im langärmligen, dicken Strickpulli, kein Baumwollstrick. An der Helligkeit spätabends merkte man, daß es der längste Tag des Jahres gewesen ist - in zwei Wochen ist es bestimmt schon wieder dunkler. Leider war aber das Straßenfest vor dem kleinen Yoga-Fitnessanbieter trotzdem bereits vorbei. Als ich auf der Hinfahrt daran vorüberfuhr, saßen davor Musiker auf der Straße und trommelten. African Dance wäre ja auch nochmal ein Ding auf meiner Wunschliste. 

Die Freitage scheinen jetzt auf Regen abonniert zu sein. An sich nicht verkehrt, vor allem, wenn das ein wöchentlicher Regentermin wird. Aber das Wetter hält sich leider nicht an Termine. Sommerregenwetter ist weiterhin mein Lieblingswetter, allerdings nur, wenn es über 20 Grad bleiben. Genau das richtige Wetter um zu tanzen. Ich kramte deshalb dann auch mal wieder uralte Zumbachoreos hervor. Vieles hab ich schon vergessen, Der Sommer ist die beste Gelegenheit, um sowas wieder aufzufrischen. 

Und beim RKI veröffentlicht man neuerdings eine Statistik über Hitzetote, die allein auf Modellberechnungen beruht. Na ja, nachdem alle "hochwissenschaftlichen" Modellrechnungen zur Coronazeit kläglich versagt haben, frage ich mich, wen man damit noch hinter dem Ofen, bzw. der Wärmepumpe, hervorlocken will. Es gibt ja noch nicht einmal eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung darüber, warum die Modelle versagt haben, welche Denkansätze falsch waren, usw. Stattdessen werden sie weiter als vertrauenswürdige Methode präsentiert. Solche Modellrechnungen sind doch nur noch dafür gut, Kinder und Jugendliche in Angst und Schrecken zu versetzen, Im Grunde hat die Wissenschaft damit nur grandios bewiesen, daß selbst so eine kleine Lebensform wie ein Virus viel zu komplex für den menschlichen Verstand ist, um tatsächlich vollständig in ihrem Verhalten berechnet werden zu können. Klima, Umwelt und der menschliche Organismus sind sogar noch viel komplexer. Diese Modellrechnungen befriedigen damit eigentlich allein ein Kontrollbedürfnis und Katastrophenängste, ansonsten sind sie nichts weiter als Zukunftsorakel auf vermeintlich wissenschaftlicher Basis. Man ignoriert geflissentlich, daß auch in wissenschaftlichen Berechnungen Denk- und Wahrnehmungsfehler vorkommen, insbesondere dann, wenn nichts mehr hinterfragt werden darf. Dabei sind gerade Fragen der Antriebsstoff zur Erkenntnisentwicklung. Ohne Fragen wird Wissenschaft zur religiösen Struktur, die nicht mehr der Erkenntnis, sondern der Macht von irgendjemandem dient. Das Beste ist, daß diese Modellberechnungen zu den Hitzetoten auch noch auf den neuesten Zahlen der Übersterblichkeit in Deutschland beruhen, also genau den Zahlen, die niemand erklären kann oder will. Aber sie schnell mal in irgendwelchen Berechnungen zu verwursten und dafür als Grundlage zu nehmen, geht immer, auch wenn man sie gar nicht versteht oder verstehen will. Dabei wäre es, so lange die Ursache der Übersterblichkeit nicht geklärt ist, viel angemessener, die vorherigen Zahlen zu verwenden. Wenn die Übersterblichkeit nämlich zum Großteil eine ganz andere Ursache hat und Hitze daran kaum beteiligt ist, bzw. nur als Trigger von bereits vorgeschädigten Herzen und Gefäßen, deren Anzahl ja massiv gestiegen ist und sicher nicht von der Hitze, kann man auf diese Weise praktischerweise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: man kann die wahre Ursache verschleiern und die Zahlen gleich noch nutzen, um neue Angstszenarien aufzubauen. Nützlich ist das aber nur für diejenigen, die aus Machtgründen so etwas tun, und denen in Wahrheit die Gesundheit der Bevölkerung am A... vorbeigeht. 

Neulich las ich im Buch >>"Das Geheimnis der Orakel" über die antiken Orakelstätten, z.B. den Orakelbüchern von Rom. Im Grunde nicht viel Unterschied zu den heutigen Modellrechnungen, nur daß die Römer viel schlauer waren, und den Mißbrauch unter Androhung der Todesstrafe verboten haben:

"Eines der bestgehüteten Geheimnisse der Römer ruhte streng bewacht in einem Steintrog tief unter den Fundamenten des Jupitertempels auf dem Kapitol. Es waren die Sibyllinischen Schicksalsbücher, in griechischer Sprache abgefaßte Zukunftsdeutungen, die nach einem Senatsbeschluß nur von 15 ausgewählten Männern gelesen werden durften. Die Zustimmung des Senats wiederum war nur in allgemeiner Notlage zu erwarten, wozu Kriege, Hunger und Not, Seuchen und Naturereignisse und – die Götter wissen warum – das Auftauchen eines Androgynen gehörte, eines Menschen, der bis zur Taille eine Frau und weiter abwärts ein Mann war. Dann, und nur dann, holten die 15 Priester, die Quindecimviri, die geheime Orakelsammlung hervor und forschten nach passenden Prophezeiungen. Auf Mißbrauch stand die Todesstrafe."

Sommertanz

2 Kommentare:

  1. Ich glaube nicht an Prophezeiungen, glaube eher, dass man sie nach Gutdünken auslegen kann. Je nachdem, was man für sich wünscht. Dann klappt das schon mit der selbsterfüllenden Auslegung.

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    1. Die Orakelsprüche der Antike waren extra so konzipiert, daß man sie nach Belieben auslegen konnte. Weltberühmt ist der Orakelspruch für Krösus: „Wenn Du den Halys überschreitest, wirst Du ein großes Reich zerstören." Er dachte, er besiegt das Perserreich, hat aber sein eigenes Reich zerstört. Da hat das mit der selbsterfüllenden Prophezeiung also nicht so geklappt, wobei diese ja eher nur das Individuum betrifft und weniger ein Kollektiv. Im Grunde muß eine Prophezeiung noch nicht einmal irgendwie in Erfüllung gehen - es reicht schon aus, genug Angst zu machen, um sie für Machtinteressen einzusetzen. Deshalb war es von den Römern auch so schlau, den Mißbrauch der Prophezeiungen unter Strafe zu stellen.

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