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Freitag, 7. Juli 2023

Das magische Gemüsefach und der EU-Selbstbedienungsladen

Hatte ich schon erwähnt, daß ich von meinem neuen Gemüse-Disko-Fach begeistert bin? Dann muß ich es glatt nochmal tun. Ich hatte jetzt knapp zwei Wochen, genauer gesagt dreizehn Tage, eine halbe, also aufgeschnittene, Wassermelone drin, die ich an einem Tag gekauft hatte, als es noch warm war. Ab dem nächsten Tag war mir aber irgendwie immer zu kalt für Wassermelone. Ich dachte ja, die fault inzwischen schon vor sich hin - in meinem vorherigen Kühlschrank wäre sie das. Gestern holte ich sie raus, um sie evtl. zu essen, falls noch was zu retten ist. Und sie war immer noch absolut perfekt und köstlich.

Dafür ist mir dann allerdings trotzdem das Essen fast aus dem Gesicht gefallen, als ich rein zufällig etwas von den Staatsnachrichten mitbekam. >>Es gibt Pläne, in der EU die Regeln für Gentechnik zu lockern, und zwar bis hin zum Wegfall der Kennzeichnungspflicht. Dies soll einige "sichere" Verfahren betreffen, >>deren Sicherheit wahrscheinlich so gut bewiesen ist wie die Sicherheit der mRNA-Gen-Therapie. Vor allem ist es mal wieder nur bis zur Nasenspitze gedacht und für Allergiker eine Katastrophe, denn selbst wenn diese Verfahren tatsächlich auch auf längere Sicht sicher wären und kein an sich stärkeres allergenes Potential hätten, wie von genveränderten Pflanzen und Nahrungsmitteln bekannt, werden sie zum Beispiel eingesetzt, um Pflanzen resistenter gegen Pestizide zu machen, um noch mehr von diesen versprühen zu können, ohne daß die Pflanze davon krank wird. Diese Pestizide landen im Grundwasser, im Boden, in unserer Nahrung und werden von uns aufgenommen. Bekannt sind zum Beispiel die >>Arsenvergiftungen durch Pestizide, die auch Nichtallergiker betreffen und oft gar nicht aufgedeckt werden, sondern sich durch Müdigkeit, Muskelschwäche und ähnliches äußern. Für Allergiker ist es noch schlimmer, vor allem, wenn man nur noch die Wahl hat, entweder Bio oder sonst gar nichts. Im Urlaub oder auf Reisen, wenn man woanders ist oder Restaurants besucht, hat man nicht überall so die Möglichkeit, sich mit Bio-Nahrung einzudecken. Zwar wird immer geworben, daß der Einsatz dieser Gentechnik Pflanzen resistenter gegen Insekten und Dürre macht, aber welchen wirklichen Vorteil man tatsächlich dadurch erlangt, kann man ganz offen am Beispiel des genveränderten Sojas studieren: >>"Nach seiner Einführung in Argentinien im Jahr 1996 verdoppelten sich dort die Glyphosatmengen innerhalb nur eines Jahrzehnts. In Brasilien verdreifachte sich der Herbizideinsatz (vor allem Glyphosat) im Sojaanbau von 2002 bis 2012 sogar auf 230.000 Tonnen per Jahr."

Was ist das überhaupt für ein Irrsinn, Pflanzen gentechnisch so zu verändern, daß sie noch mehr Gifte abkönnen, um diese verkaufen und versprühen zu können, wenn diese Gifte dann in unserem Wasser und auf unseren Tellern landen? Haben sie vor die Menschen auch bald gentechnisch zu verändern, damit diese mehr Gifte vertragen? Oder besitzen die Leute, die sich sowas ausdenken, nur eine einzige Gehirnzelle? >>Schlimm genug, daß unser ach so grüner Landwirtschaftsminister, der lieber Verteidigungsminister geworden wäre, unzählige ungeprüfte Pestizide zulässt. Immerhin sind die Grünen bei diesen neuen Plänen der EU dagegen, allerdings weiß man bei ihnen ja nie, wie lange sie das bleiben. Dagegen sind aber auch viele Landwirte selbst, wahrscheinlich haben sie schon mitbekommen, daß sowas, nicht wie behauptet, ihre Arbeit erleichtert, sondern auf Dauer Abhängigkeiten von Großkonzernen schafft. Am Anfang mag so eine Abhängigkeit noch bequem sein. Aber wenn man ständig neues Saatgut nachkaufen muß, da die Pflanzen nicht mehr normal vermehrbar sind und die Preise angezogen werden, wird so eine Abhängigkeit bald sehr unbequem. Mal ganz abgesehen davon, daß man noch gar nicht weiß, was das mit der gesamten Biosphäre macht, denn >>schon jetzt sind die Monokulturen ein großes Problem für die Insekten, insbesondere die Bienen, und dadurch auch die Vögel. Und wenn selbst an den Rändern der Monokultur nichts anderes mehr überlebt, da nicht resistent genug gegen Gifte, muß man sich nicht wundern, wenn das Sterben der Flora und Fauna weitergeht. Alles hängt mit allem zusammen, aber das scheint einige Menschen nicht zu interessieren oder sie haben wirklich das Gehirn einer Schnecke (wobei das eine Beleidigung für die Schnecken ist). >>Bekannt ist aber auch, daß genmanipulierte Pflanzen vor Biofeldern nicht streng halt machen, da sie sich über die Luft verbreiten und so den Ruf von Bio-Bauern ruinieren können, weil Bio-Produkte nicht geschützt werden (für Allergiker vermutlich noch bitterer als für Bio-Bauern.)

Ehrlich, die EU ist inzwischen so überflüssig wie ein Kropf und im Grunde nur noch ein großer Selbstbedienungsladen für diverse Lobbys. Obwohl, das ist nicht ganz richtig, sie bedienen sich nicht selbst, sondern werden bedient, mit immer neuen Regelungen, die ihnen Vorteile verschaffen oder das ächten, was ein Nachteil für den Absatz sein könnte. Wie zum Beispiel diese absurde Jagd auf Artemisia annua, den Einjährigen Beifuß, eine Heilpflanze, die man in Afrika erfolgreich gegen Malaria, aber auch gegen Covid eingesetzt hat. Und zwar so erfolgreich, daß Forscher in Deutschland das unbedingt erforschen wollten, wovon man aber nie wieder etwas gehört hat. Dennoch wurde die Züchtung von Beifuß von einem Land in Deutschland sogar wegen der Erfolge bezuschußt bis: >>„Wie ist es möglich, dass jetzt im Moment in Ostkongo/Afrika die Entwicklungshilfeorganisation der BRD, die GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) den Anbau und die Anwendung von Artemisia annua anamed finanziell fördert, das Landratsamt Rems-Murr diese Pflanze jedoch gleichzeitig als schädlich und verbotswürdig einstuft?“, fragt Baumann. „Wie ist es möglich, dass in den Apotheken Deutschlands momentan Lieferengpässe für 259 Medikamente herrschen, da andere Länder mehr für sie bezahlen – und Heilpflanzen, die manche dieser Medikamente ersetzen können, vehement verboten werden?“

Nicht von der EU ausgehend aber ebenso absurd ist >>das Verbot von Brennesseljauche und die Weitergabe des Wissens über Brennesseljauche in Frankreich, weil diese unschlagbar zur Schädlingsbekämpfung und als Dünger ist. Wem das ein Dorn im Auge ist, kann man sich wohl denken. Lieber patentiert man teuer Gentechnik, um noch mehr Chemie verkaufen zu können. Begründet wurde das Ganze damit, daß es keine Beweise der Unbedenklichkeit der Jauche gibt. Ja, klar. Deshalb interessiert ja auch die Unbedenklichkeit von Pestiziden und Gentechnik so ungeheuer - nicht. Und wenn man jetzt noch liest, >>daß Ursula von der Leyen aufgrund ihrer guten Beziehungen zu Biden, als Generalsekretärin der NATO vorgeschlagen wird, nachdem sie kräftig die hungrigen Mäuler der Lobbys, besonders auch amerikanischer, in der EU als Lobby-Glucke (fast hätte ich Lobby-Nutte geschrieben - Freudscher Verschreiber!) bedient hat, bzw. bedient, wird eigentlich immer offensichtlicher, wer die EU wirklich regiert. 

PS: Übrigens hat Foodwatch auch zur Kennzeichnungspflicht von Gentechnik eine Aktion gestartet, die man mitzeichen kann: https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/gentechnik-muss-erkennbar-bleiben

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2 Kommentare:

  1. Ich habe schon vor Jahren gelesen, dass bei den neuen "genverbesserten" Sorten immer ein Päckchen Giftzeugs zu den Samen oder den Pflänzlingen hinzugefügt wurde. Ergo sind diese Sorten von Hause aus nicht in der Lage, selber Giftstoffe abzuwehren. Aber es wurde so dargestellt, als ob diese neuen genveränderten Sachen ganz von allein wüchsen, ohne dass jemals Schädlinge sie anknabbern könnten ...

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    1. Noch vor drei Jahren hätte ich das wohl nicht geglaubt, aber inzwischen bin ich so einiges an Lügen gewohnt, da wundert mich nichts mehr. :-/

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