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Montag, 4. September 2023

Besuch bei der Muhme | 3 (Barfußfreuden)

An einem der besonders heißen Tage vergnügten wir uns auf dem Ku'damm, wo es heißt: "Wer barfuß läuft, dem kann man nichts in die Schuhe schieben". Sehr motivierend, aber natürlich war es nicht der Ku'damm in Berlin. Wahrscheinlich gibt es so einen Ku'damm in jeder größeren Ortschaft, genauso wie eine "Berliner Straße". 

Ich bin vor ca. fünfzehn Jahren schon einmal dort gewesen, damals war der Park noch kleiner und wenig besucht. Inzwischen brummt es dort, nachdem noch ein Spielplatz, Gasthof, Teich, Kneippsche Wasserspiele und andere Barfuß-Attraktionen hinzu gekommen sind. Am Morgen hatten wir an "unserem" Kahnhafen der Pension beobachtet, wie ein Pärchen, das dort ebenfalls Urlaub machte, in See stach. Besser gesagt, sie versuchten sich in Stand-up-Paddeln, hatten das aber augenscheinlich noch nie getan. Letzten Endes knieten sie dann auf ihren Brettern (Boote sind das ja nicht wirklich) und während die Dame sich recht besonnen und umsichtig bewegte, paddelte der Herr wild herum und hielt dabei auch noch das Paddel falsch herum. Wie es weiter ging, sahen wir nicht mehr. Lustigerweise habe ich vor einiger Zeit im Internet mal einen Test gemacht, >>welcher Sport am besten zu mir passt und das Ergebnis war - tada - Stand-up-Paddeln (gleich danach kam Schwimmen und Fitness-Dance). Aber ehrlich, sollte ich mich jemals im Stand-up-Paddeln versuchen, würde ich bestimmt kein Spreefließ auswählen, um damit zu beginnen. Schon allein, wenn man kurz unter der Wasseroberfläche die gruseligen Wasserpflanzen sieht und das ganze Getier, das darin herumspringt, hätte ich keine Lust, dort hineinzufallen. 

Trotzdem habe ich mich im Barfußpark auf den Pfad durch den Teich getraut, denn der war eh mit Steinen gepflastert, dafür jedoch ziemlich glitschig und rutschig. Deshalb auch die Möglichkeit, sich festzuhalten. Und im Teich gab es ebenfalls Wasserpflanzen und sogar Fische. Mit Fischen hatte ich eigentlich nicht gerechnet - ist ja für diese Stress, wenn ständig Leute durchgewatet kommen, deshalb zeige ich auf dem Foto gerade etwas verwundert in den Teich und rufe: "Da sind Fische!" und mein Begleiter so: "Das sind Piranhas!"

In dem kleinen Kneipp-Brunnen für Wassergüsse und Wassertreten hat man sowas nicht. Ansonsten übte ich mich dort wieder darin, auf Glas zu gehen, auf Felsgeröll, Tannenzapfen, Holzbohlen, Beton, zu klettern, zu balancieren und Ringe mit den Füßen umzuhängen. Auch mit den Füßen Gewichte heben oder schreiben kann man. Bei den Gewichten habe ich aber immer etwas Angst, daß die mir auf den Zeh fallen. Danach gab es eine sehr erfrischende, aber sündhaft teure Rhabarber-Schorle. Den Rasen dort darf man generell nur barfuß betreten und dies alles ist ein wahres Fest für die Füße. 

Ein Stückchen weiter den Ku'damm hinunter kommt man zur Seifenmanufaktur, wo ich tüchtig einkaufte. Ich schwöre auf kaltgerührte Naturseifen. Es gibt nichts besseres für die Haut, außer noch basische Bäder. Dem entsprechend habe ich einen hohen Verbrauch, was wiederum den Vorteil hat, daß zumindest Seifen etwas sind, das ich reuelos shoppen kann, weil ich es regelmäßig aufbrauche und das auch noch gerne, also nicht gezwungenermaßen, wie bei vielen Dingen, die man oft so geschenkt bekommt und eigentlich gar nicht mag. Und obwohl ich ständig sage, daß ich am liebsten Naturseifen benutze, schenkt mir die niemand, also muß ich das selbst tun. 

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Spreewald 2023 178a

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Seifensouvenir

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