Einen Tag hatten wir gar nicht vor, weit zu fahren, sondern stromerten ein bißchen in den Kaupen herum, besuchten die verschiedenen Kahnhäfen, die sich alle in ihren Dekorationskünsten gegenseitig zu übertreffen versuchen, und schauten bei den Schleusen zu, wie Kinder sich ihr Taschengeld aufbesserten, indem sie für die Paddelboote und Kähne fleißig kurbelten. Zwischendurch flitzten sie auf dem Fahrrad von einer Schleuse zur anderen, wahrscheinlich immer dahin, wo mehr Betrieb ist. Wir sahen jede Menge Störche - allerdings nur als Dekoration. Echte Störche bekamen wir nicht einen einzigen während der gesamten Reise zu Gesicht. Die Nester waren alle leer. Ich vermute, denen war dieser Sommer zu kalt. Stattdessen flog über uns plötzlich eine Drohne, worauf mein Begleiter meinte: "Das ist das Finanzamt!"
Bei einer Ansiedlung von Häusern, zwischen denen ein Feld abgegrenzt von etwas Gebüsch lag, brach panisch ein Reh durch das Gebüsch und sprang im Affenzahn über das Feld, vermutlich auf der Suche nach dem nächsten Wald. Es war höchstens zehn Meter von uns entfernt, weshalb es mir erst eine Mischung aus Schreck und Staunen einjagte, als es so aus dem Gebüsch geschossen kam. Es hatte aber eindeutig mehr Angst als ich. Am anderen Ende vom Feld befand sich leider ebenfalls kein Wald, sondern dort standen nur Häuser. Wer weiß, ob es irgendwann wieder zurück gefunden hat, aber dazu ist es schlicht in die falsche Richtung gelaufen, nämlich in Richtung der Landstraßen. Auf einem Grundstück haben wir einen Grabstein für einen Fährmann gesehen, der wohl auf dem eigenen Anwesen am Fließ begraben liegt. Leider ist nur die Hälfte vom Grabstein zu lesen. Und das hübsche Häuschen auf dem vorletzten Bild ist ein - Klohäuschen.
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