Die Blaumeisen hatten schon ihren großen Tag und sind in die Welt hinausgezogen. Endlich kann Herr Specht ungestört an mein Futterhäuschen. Wie sich herausstellt, wollte er nur das - einfach ein paar Kerne knabbern, wurde dafür aber immer von den Meisen gerupft. Er hat auch eine sehr elegante Art zu speisen, denn er hängt sich quasi kopfüber an das Futterhaus und katapultiert schwungvoll Kopf und Schnabel hinein. Die Ringeltauben trauen sich ebenfalls wieder zu mir, bzw. eine, die nun gerne direkt auf der Schwelle vor meiner Balkontür sitzt. Dort guckt sie und guckt sie und guckt sie, ab und zu tippelt sie auf der Schwelle hin und her. Ich warte stets darauf, daß sie anfängt zu miauen.
Gestern beim Konzert Daniel Hope: Dance! durfte natürlich der Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch nicht fehlen. Immer, wenn ich dieses Stück höre, erinnere ich mich an die Zeit meines Lebens, als ich diesen Walzer ziemlich lange als Ohrwurm mit mir herumschleppte, über Tage oder sogar Wochen. Und dann plötzlich mal ein Radfahrer mich von hinten überholte und laut diesen Walzer vor sich hin pfiff. Das werde ich nie vergessen, weil es wirklich fast unheimlich war, als hätte er in meinen Kopf geschaut und mitgepfiffen. Und Radfahrer, die laut vor sich hinpfeifen oder -singen sind ja nun eh schon nicht so häufig, aber Radfahrer, die Schostakowitsch pfeifen wohl noch viel seltener.
Meine Eisexperimente haben wieder begonnen, diesmal ganz anders, denn ich hatte gesündigt und mir ein Nuß-Nougat-Eis im Supermarkt gekauft. Das Nußeis darin ist super, ohne Stückchen und auch ohne viel Zucker, so daß es sogar meinen Geschmack trifft. Aber leider kriegt man das Nußeis nicht pur sondern immer mit dem eklig süßen Nougat dazu. Und auch sonst gibt es kein Nusseis, in dem nicht entweder Stückchen und/oder Nougat drin ist. Dafür bezahle ich dann noch mit, obwohl ich sowas gar nicht will. Also habe ich mal selbst versucht, mit Haselnußmus veganes Nußeis zu machen. Ist super geworden, man muß es nur lange antauen lassen. Aber das Eis aus dem Supermarkt braucht auch sehr lange zum Antauen. Und weil es so gut funktioniert hat, habe ich dann gleich noch eigenes veganes Stieleis mit Cashewmus und Vanille produziert, sogar mit Schokoladenüberzug. Die Schokolade war mir aber dann zu süß, obwohl bereits 70prozentige Bitterschokolade! Das heißt, wenn ich wieder Stieleis machen will, benötige ich stärkere Bitterschokolade.
Mir ist aufgefallen, daß ich in diesem Jahr noch gar keinen Rasenmäher gehört habe. In den vergangenen Jahren mußte nur ein Sonnenstrahl vom Himmel fallen und sofort ist so ein Besessener am frühen Morgen mit dem Rasenmäher herumgekurvt, und das sozusagen täglich bis wöchentlich. Aber ich brauchte mal wieder Wiesenduft und habe den ebenfalls gleich selbst produziert. Ich glaube, in meinem nächsten Leben werde ich Parfümeur!
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