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Donnerstag, 24. Oktober 2024

Schöner Frieren | 5

Vorhin sah ich eine Doku über Norwegen, in der ein Schafszüchter vorkam, welcher die gute alte Hausmannskost von geräucherten Schafsköpfen wiederentdeckte. Na ja, ich kann mir nicht vorstellen, daß dieses kulinarische Highlight besser sein soll, als >>Stockfisch. Stockfisch vermisse ich überhaupt nicht, genauso wie andere norwegische Spezialitäten. Ein weiterer Protagonist der Doku meinte, das norwegische Essen werde oft als etwas langweilig angesehen. Langweilig? Nö. Ich würde es eher als, äh, speziell, sehr speziell, bezeichnen. Und überhaupt nicht mein Geschmack. Auch nicht dieser Käse, den man zusammen mit Marmelade auf Kuchen oder Waffel ißt, oder der Fisch-Eintopf, der im Eimer serviert wird. Und ich bin ja ein Typ der alles mitmacht, weil ich es total dämlich finde, vorher schon zu sagen, daß etwas nicht schmeckt, bevor ich es probiert habe. Wenn es denn nicht gerade noch zappelt oder kriecht, ist meine Neugier stärker. Wenn ich manchmal plötzliche Offenbarungen habe, dann weniger, weil ich etwas abgelehnt habe, als vielmehr, weil ich sowas vorher nicht selbst kaufe. So ging es mir zum Beispiel mit Schokolade mit Salz. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß das schmeckt und ob ich so eine Tafel überhaupt aufesse. Dann hatte ich zufällig eine zuhause, geschenkt, und jetzt finde ich jede Schokolade ohne Salz öde. Ich bin zwar nicht der große Schokoladenesser, aber falls doch, mache ich mir selbst Schokolade mit Trüffelsalz. Und so richtig schlechte Erfahrungen habe ich eigentlich noch nicht gemacht, außer vielleicht mit Natto. Also von Natto bekomme ich wirklich einen Würgereiz, dem konnte ich überhaupt nichts abgewinnen. Natto sind fermentierte Sojabohnen und eine ähnliche "Delikatesse" gibt es auch in Skandinavien. Nämlich fermentierten Fisch, genauer gesagt, Fisch, der in der Erde verbuddelt wird und dort vergammelt. Ich wunderte mich, warum der ausgerechnet in der Erde verbuddelt werden muß und las, daß es in der Erde Mikroorganismen aus natürlich vorkommenden Mykoproteinen gibt, die diese Fermentation sozusagen ankurbeln. Zum Glück wurde uns von dieser "Delikatesse" nur erzählt und nichts angeboten. Aber vermutlich hätte ich sogar davon probiert, nur würde ich mir nicht selbst Fisch verbuddeln, um auszuprobieren, wie das schmeckt. Kulinarisch ist Norwegen jedenfalls kein Highlight, das macht es dafür mit anderen Dingen wett. Und seltsam, daß ich nie etwas von Möwenbraten hörte, obwohl die Möwen dort manchmal zum Greifen nah sind...

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Norwegen 2589a

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