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Sonntag, 27. März 2022

Stromausfall, Osternest und Häkelpremiere

In der letzten Nacht hat es schon wieder einen Stromausfall gegeben, dabei hatte ich erst vor kurzem hier bereits einen längeren, während sowas vorher jahrelang nicht mehr vorgekommen ist. Nun stört das nachts ja an sich nicht weiter, allerdings habe ich nach jedem Stromausfall ein kaputtes Gerät. Wenn das also mit den Stromausfällen jetzt Standard wird, wie zu befürchten ist, ist das ein ziemlich teurer Spaß. Diesmal hat es meinen Zen-Wecker getroffen, der mit über 200 EUR Kaufpreis kein Wecker ist, den man eben mal schnell in die Tonne kloppt. Er zeigt mir jetzt nur noch eine Fehlermeldung an und reagiert nicht mehr. Ich habe den Hersteller in den USA angeschrieben und hoffe, daß die mir weiterhelfen können. Ansonsten hat der Stromausfall teuren Müll produziert. 

Ich schlafe weiterhin verdammt gut. Und genauso wenig, wie ich etwas von Stromausfällen mitkriege, würde ich mitbekommen, wenn die Russen kommen, da es ja keine Sirenen mehr gibt, wie man nach der Katastrophe im Ahrtal plötzlich entsetzt festgestellt hat. In Berlin hatte deshalb ein Ex-Leiter der Feuerwehr die Installation von neuen Warnsirenen gefordert (>>siehe Kommentar zum Eintrag "Nur eine App kann uns jetzt noch retten"). Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Vermutlich wird es doch eher so kommen, daß Menschen, die sich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag im Wachmodus befinden und dabei ständig an ihrem Handy, am Computer oder Fernseher kleben, der natürlichen Auslese zum Opfer fallen. Auch ich gehöre zu dieser Kategorie und bin damit vom Aussterben bedroht. Aber wenn ich die Bombeneinschläge verschlafe, dann ist das eben so. Nur die unsägliche Zeitumstellung gibt es leider immer noch, ich dachte ja, die sollte mal abgeschafft werden. Doch wahrscheinlich dauert das jetzt weitere zehn Jahre, so wie beim Berliner Flughafen. Also heißt es auch in diesem Sommer wieder abends länger schwitzen und auf Abkühlung warten, wenn man nicht zu den oberen Zehntausend gehört, die sich mit dem künstlichen Klima ihrer Klimaanlagen vom äußeren Klima völlig abgekoppelt haben. 

Heute entdeckte ich außerdem das erste Osternest. In der Astgabel unter meinem Küchenfenster sah ich ein weißes Ei in einem Nest blitzen. Die Ringeltaube spazierte gerade etwas daneben umher. Geht doch! Warum muß man also erst dauernd Nestbau auf meinem Balkon betreiben? Allerdings gab es vor einigen Jahren genau an dieser Stelle schon einmal ein Drama mit einem Nest, das von dieser Astgabel abgestürzt war, vielleicht waren auch Marder oder Katze schuld. Es ist ziemlich leicht zu erreichen. Na ja, bin gespannt, ob es diesmal gut geht. 

Und gestern habe ich mein erstes Häkelstück fertiggestellt. Ich hatte ja schon länger daran gedacht, mal richtig mit dem Häkeln zu beginnen, weil mich die Schuhe so reizen, die man damit fertigen kann. Als Kind habe ich zwar ein paar Maschen gelernt, aber das nie eingesetzt. Nun war ich letztens auf der Suche nach einem Augenkissen, bzw. eine Hülle dafür, die im Winter angenehm ist. Baumwolle ist mir da zu kühl. Ich dachte an Plüsch oder Fell, habe aber nichts, aber auch gar nichts, in dieser Art zum käuflichen Erwerb gefunden. Dafür hatte ich aber noch ein einzelnes Knäuel mit Plüschgarn, das ich irgendwann mal aus einem Discounter mitgenommen hatte, ohne zu wissen, was ich damit eigentlich anfangen will. Das ist es, dachte ich mir, so ein kleines Knäuel reicht wahrscheinlich genau für eine Hülle und ist auch noch das perfekte Einstiegsprojekt, wenn man für Schuhe noch nicht die Zeit und Geduld gefunden hat. Und in der Tat hat das Knäuel gerade so gereicht, es sind nur die zwei kleinen Enden vom Garn übrig, die ich noch nicht abgeschnitten habe. Eigentlich hätte ich das Augenkissen gerne sogar etwas größer gehabt, weil ich zwei andere Augenkissen hineintun wollte, da ich es lieber schwerer mag und die mir etwas zu leicht sind. Das geht nun nicht, aber dafür füllte ich in das eine Augenkissen noch ein paar kleine Bergkristalle und Amethyste, die in meiner Steinkiste herumlagen. Ich habe allerdings unterschätzt, wie bekloppt es ist, mit Plüschgarn zu häkeln, da man die Maschen gar nicht sehen kann. Ich mußte quasi blind einstechen, bzw. mit dem Finger fühlen, wo die Masche ist, und wahrscheinlich sieht das Maschenbild aus wie Kraut und Rüben, aber durch den Plüsch - sieht man halt nur Plüsch. Aus meinen Stoffresten habe ich mir zudem einen lila-barocken Flanellstoff und einen goldgelben Damaststoff gesucht und werde daraus noch zwei große Hüllen nähen. Somit sind dann Hüllen für jedes taktile und thermische Bedürfnis vorhanden.  

Augenkissen Plüsch

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