ThingsGuide

Dienstag, 25. November 2025

Huch,

jetzt sind schon wieder zwei Wochen ins Land ge- und wie im Flug vergangen, ohne daß ich etwas gebloggt habe. Ist mir kaum aufgefallen, weil ich so beschäftigt und hauptsächlich nur noch zum Emailabrufen im Internet war. Zum einen ist mir der Jahresendschreck in die Glieder gefahren, weil mir aufgefallen ist, daß von dem, was ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, kaum etwas erledigt ist. Das bedeutet keineswegs, daß ich untätig war, im Gegenteil, ich habe sogar Höchstleistungen vollbracht, allerdings mehr auf Gebieten, die man nicht zählen kann. Jedoch schleppte in diesem Jahr nur ein einziges Bücherpaket weg zum Verkauf. Und weil das im Journal so blöd aussieht, wenn ich kaum etwas abhaken kann, dachte ich mir, ich reiße noch ein bißchen was raus. Dann mußte natürlich auch der Balkon winterfest gemacht werden. Das tat ich erst, als schon die Eiszapfen vom Dach fielen. Es ist so schnell so verdammt kalt geworden, wie man es gar nicht mehr gewohnt ist. Sonntagabend erhielt ich eine plötzliche Warnung auf meiner Smartwatch, ich solle mich in Sicherheit bringen, da der Luftdruck abgefallen ist und das auf Sturm hinweise. Nun wehte draußen jedoch nicht das allerkleinste Lüftchen und ich dachte, der Sensor spinnt einfach. Doch am nächsten Morgen lag der erste Schnee auf Bäumen und Dächern. Fun Fact: Mir ist irgendwann aufgefallen, daß in Berlin immer in den Jahren mit einer 5 am Ende, so viel Schnee liegt, daß man darin einsinkt. Kommt hier ja nicht so oft vor - bin gespannt, ob sich das in diesem Jahr fortsetzt. Und ich habe einen Kundenservice zum Eskalieren gebracht. 

Eigentlich wollte ich nur eine kleine Frage beantwortet haben, nämlich wie ich die Titel auf der Wiedergabeliste der Uhr in einer festgelegten Reihenfolge abspielen kann. Das ging früher nur mit Zahlen vor dem Titel, was bereits relativ umständlich war, jetzt aber überhaupt nicht mehr. Ich erhielt folgende Antwort: "Ich habe den Fall für Sie geöffnet und an unsere Tech-Abteilung eskaliert....Sobald unser Team den Fall untersucht hat, wird es sich umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen und Sie über die Lösung und die nächsten Schritte informieren. Im Moment brauchen Sie nur zu warten."

Nun gut, ich hatte nicht erwartet, daß sie gleich eskalieren und ein Faß, äh einen Fall, aufmachen. Die Wortwahl fand ich zuerst lustig. Doch sie entpuppte sich als weise Vorhersehung, denn als ich die erste Antwort der Techis bekam, stellte ich fest, daß in meiner App anscheinend wirklich etwas nicht stimmt, denn die ganzen Bearbeitungsoptionen und -symbole, die ich angeblich haben soll, sind dort nicht vorhanden. Nachdem ich dem Support schrieb, daß ich nichts vom Vorgeschlagenen machen kann, weil ich diese Funktionen nicht habe, antwortete mir der höfliche Mitarbeiter: "Ich habe Ihr Problem analysiert und die oben genannten Schritte auf demselben Gerät wie Ihrem durchgeführt. Tatsächlich scheint es ein Problem zu geben, das wir derzeit untersuchen und Ihnen so schnell wie möglich eine Antwort geben werden." Die Antwort war dann nicht prickelnd, nämlich das, was ich schon wußte, und eigentlich keine Lösung. Jetzt zerbrechen sie sich weiter den Kopf. Ich hätte nicht gedacht, daß ich mit dieser kleinen Frage einen Kundenservice ans Limit bringe. 

Mir ist außerdem aufgefallen, daß manche Erfahrungen, die ich bereits in vergangenen Jahren mit verschiedenen Kundenservice hatte, nicht unbedingt bei obigem, mich im Grunde an KI erinnern. Selbst wenn es echte Mitarbeiter sind, lassen vielleicht einige ihre Antworten lieber von KI generieren, undenkbar wäre das nicht. Denn es wird gerne auf Dinge zurückgekommen, die schon längst abgehakt waren, oder scheinbar vergessen, was man bereits geschrieben hat, also genau wie bei der KI. Und statt zu sagen, daß man für irgendetwas keine Antwort hat, erhält man neue Antworten, die nur veränderte Wiederholungen des bisherigen sind. Das ist ungefähr so, als würde ich mit jemandem kommunizieren, der nach zehn Minuten schon wieder vergessen hat, was ich vor zehn Minuten mitteilte, aber trotzdem mit ihm zu keinem klaren Ende des Gesprächs kommen. Sowas kann man eigentlich nur mögen, wenn man selbst vergeßlich genug ist, um sich an nichts vom Anfang des Gesprächs und auch nicht an die Gesprächsdauer zu erinnern. Leider habe ich aber ein enorm gutes Gedächtnis. Und bei Menschen finde ich es oft sogar ganz nützlich, wenn ich ein besseres Gedächtnis als andere habe, halt nur nicht bei Fachgesprächen und entsprechend auch nicht bei KI. Mir schwant, daß die Fähigkeit des Zuhörens in diesen und späteren Zeiten noch einmal ganz neuen Stellenwert erlangen wird. In Japan gibt es heute bereits Leute, die sich nur für das Zuhören bezahlen lassen. Und ich las, >>daß es sich jetzt jemand zur Aufgabe gemacht hat, ein ganz neues, nichtkommerzielles KI-System zu bauen, welches aus diesem Grund frei von Manipulation sein und offen mit den eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten umgehen soll. Good Luck!

Die Deutsche Post eskaliert eher weniger. Sie teilten mir nach vier Wochen Suche nach dem verschwundenen Einschreiben nur lapidar mit, sie haben ihre intensiven Recherchen abgeschlossen und stellen die Nachforschungen ein. Zum Glück ist es ja mit der Eingabe beim Finanzamt, welche im Einschreiben war, trotzdem gut ausgegangen, allerdings nur, weil ich auf meine innere Stimme gehört habe. Die hat nämlich ständig gequengelt: "Guck doch lieber mal nach. Guck doch lieber mal nach.", obwohl ich fest davon überzeugt war, daß Einschreiben ankommen. Irgendwann habe ich von der inneren Stimme genervt, doch die Sendungsverfolgung aufgerufen. Mein Bruder meint, ich solle eine Beschwerdeemail an die Bundesnetzagentur schicken, >>aber die wissen es ja schon und drohen der Post mit Zwangsgeldern. Da kann ich mir meine Zeit sparen. An den Wahlprüfungsausschuß des Bundestages müßte man eigentlich ebenfalls eine Beschwerde schicken, aber ehrlich, ich kenne schönere Beschäftigungen, obwohl es mir die Zeitqualität gerade irgendwie in Hülle und Fülle anbietet, daraus ein neues Hobby zu machen. 

Denn ich erhielt vor Kurzem zudem eine Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrags um ganze 150 EUR, ohne daß sich mein Einkommen verändert hat. Ich bin glatt aus den Latschen gekippt. Ich schaute mir das genauer an und stellte fest, daß es sich ziemlich eindeutig um einen Fehler handelt. Deshalb legte ich bei der Krankenkasse ebenfalls einen Widerspruch ein. Und warte erneut auf eine Antwort. Außerdem fängt mein Fernseher jetzt auch noch an, rumzuspinnen. Bloß gut, daß mich Technik, Behörden und Versicherungen so in Trab halten. Sonst könnte ich mich noch anfangen zu langweilen. 

Cool bleiben!

Dienstag, 11. November 2025

Nicht schlecht, Herr Specht!

Mir scheint, Herr Specht hat sich eine Familie zugelegt. Es besuchen nun immer zwei Spechte das Futterhäuschen und gestern turnten zwei kleinere Spechte in meinen Balkonkästen herum. Jetzt darf ich hier also eine ganze Spechtfamilie verköstigen. Von der zerstörungswütigen Meise ist seit einigen Tagen nichts mehr zu sehen. Ich glaube, die ist mit ihrem Vorhangkunstwerk fertig. Sie hat sogar einen der Magnete an der Vorhangöffnung.freigelegt. Vielleicht sollte ich das als eigene Kunstinstallation ausgeben. 

Dem Einspruch beim Finanzamt wurde stattgegeben und das Geld ist schon auf dem Konto. Deshalb habe ich gleich mal wieder die Wirtschaft angekurbelt und neues Kunstmaterial bestellt. Ich liebe diesen Duft von Kunstmaterialien, der einem aus dem Paket entgegenkommt. Leider gibt es das (noch) nicht als Parfum. Ich mochte schon als Kind am liebsten den Duft in Schreibwarenhandlungen und Kunstbedarf. Das ist nochmal was anderes als in Buchhandlungen. In Buchhandlungen riecht man mehr Papier. Bei Schreibwaren ist eine größere Prise Holz mit dabei, teilweise auch ein Hauch von Farbe und Terpentin. Leider kaufe ich mehr Kunstmaterialen als ich im Schnitt verbrauche, da ich vom Sternzeichen Schnecke bin. Ich wünschte mir manchmal, ich wäre schneller in der Produktion. Am Tanzen schätze ich deswegen gerade, daß man so wenig Möglichkeiten zum Kaufen findet. Es gibt zwar Tanz-Shops, aber die Kleidung und Kostüme sind zum Großteil aus Polyester, was ich gar nicht auf der Haut mag, und für meine Tanzküche brauche ich sowieso nicht viel. Von daher komme ich da überhaupt nicht erst in Versuchung. Neulich las ich, daß Kleidung aus Kunstfasern ebenfalls zur Plastikvermüllung der Meere und überhaupt beiträgt. Second Hand bekommt man Besseres, sogar oft zum kleineren Preis. 

Ein neuer Trend im Internet ist anscheinend gerade Katzen zu ärgern. Jedenfalls wurde mir ein Kurzvideo vorgeschlagen, in welchem jemand eine Torte in Form einer Katze mit dem Messer anschnitt und seine Katze dabei zuschaute. Die ist total ausgeflippt. Beim erstem Mal habe ich noch darüber gelacht, weil ich dachte, das war tatsächlich Zufall. Doch dann wurde ich vom Algorithmus mit solchen Videos überschüttet. Meine Güte, welche Dussel machen das absichtlich mit ihrer Katze, wenn doch schon im Internet zu sehen ist, wie die darauf reagieren. Die meisten werden richtig aggressiv, greifen ihren Besitzer an, um den Kuchen zu beschützen, manche springen auch nur aggressiv umher, und eine dicke Katze ist vor Schreck umgefallen. Nicht mehr lustig. Sowas gibt es auch mit Hundetorten und Vogeltorten, aber ich habe nicht nachgeschaut, wie Hunde oder Vögel darauf reagieren. Nachdem mich der Algorithmus jetzt eine Woche lang mit dem Zeug zugemüllt hat und ich demonstrativ nicht mehr draufklickte, hat er wohl endlich begriffen, daß ich sowas nicht gut finde. Stattdessen kriege ich jetzt Videos von Katzen, die Fisch aus dem Supermarkt stehlen. Davon gibt es aber auch so viele, daß ich mir nicht sicher bin, ob sowas nicht ebenfalls inzwischen absichtlich inszeniert wird, damit viele Klickzahlen generiert werden. Vermutlich profitieren Katzen davon, wenn man weniger Katzenvideos anklickt. Wenn es endlich wieder wirklich lustige Komödien gäbe, wäre das einfacher. Ich habe gesehen, daß man sich die Serie "Fargo" zur Zeit kostenlos auf Amazon prime anschauen kann. Sie beruht auf dem gleichnamigen Film, der wohl so eine Art Kultstatus hat, was ich nicht nachvollziehen kann. Aber die Serie ist wirklich gut, also zu Abwechslung mal besser als der Film, wenn auch mit tief tief schwarzem Humor. Doch wird sie nicht unter Komödie geführt. Wobei ich irgendwie mit den Genres heutzutage sowieso nicht mehr klarkomme. Wenn ich eine Komödie suche, lande ich dauernd bei Dramen oder sogar Horror, wenn ich dagegen mal selten einen Horrorfilm schaue, lache ich mich die ganze Zeit krüpplig und frage mich, warum sowas unter Horror geführt wird statt Komödie. Ich weiß nicht, warum das alles so verkehrt herum ist. Vielleicht ist es ja dasselbe Phänomen, welches man gerade bei der Einordnung von politisch links und politisch rechts beobachten kann. 

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Montag, 10. November 2025

Sondergenehmigungen und Planspiele

Da hat doch der schlaue Fuchs Orban bei Trump eine >>Sondererlaubnis erwirkt, um aus Russland weiter Öl und Gas zu beziehen, also an den Sanktionen nicht teilzunehmen. Nun sieht eigentlich inzwischen jeder Blinde mit dem Krückstock, daß die Sanktionen sowieso nur Makulatur sind und nichts bewirken, jedenfalls nicht in Russland, aber wenn es dann noch Sonderausnahmen gibt, sind Sanktionen offiziell zum Witz erklärt worden. Wer jetzt an Sanktionen festhält, ist entweder strohdumm und lügt sich in die eigene Tasche oder er will damit etwas ganz anderes bewirken. Und das ist nun bei Trump offensichtlich geworden. Es ist ein starker Hinweis darauf, worum es wirklich geht. Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn Merz sich well tanned, also gut gebräunt, dem US-Präsidenten vor die Füße werfen würde, weil in Deutschland die Wirtschaft kollabiert. In Ungarn wird für 2025 ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 0,6 Prozent erwartet, >>während sich das Bruttoinlandprodukt von Deutschland seit 2023 in der Rezession befindet, also schrumpft. Das hat zumindest den Vorteil, daß dann auch diese unsäglichen Ausgaben für die Aufrüstung schrumpfen, die an das BIP gekoppelt sind. Wenn man immer mehr Geld für Rüstung ausgeben will und gleichzeitig die Wirtschaft schrumpft, ist das schon ziemlich bescheuert. So gewinnt man jedenfalls keine Kriege. Es geht Deutschland also deutlich schlechter als Ungarn, und wenn Merz auf die Tränendrüse drückt, das kann er ja, sollte mit derselben Begründung auch eine Ausnahme für Deutschland drin sein, selbst wenn Deutschland am Wasser liegt. Aber das wird vermutlich nicht geschehen, weil ja die USA dann nicht mehr mit ihrem teuren LNG-Gas unsere Umwelt zerstören könnte, und zum anderen, weil in unserer Regierung die Russophobie erneut ausgebrochen ist, ein schlimmer europäischer Virus, gegen den es anscheinend keine Impfung gibt. Nicht mal die Versuche von Polen, Schweden, Frankreich, und zweimal Deutschland in der Geschichte Russland anzugreifen, haben zu einer dauerhaften Immunität geführt. Ich bin ja der Meinung, es wäre wichtig, in schwerwiegenden Fällen die Quarantäneregeln einzuhalten.

Und überhaupt fragt man sich, wozu wir eigentlich überhaupt die EU brauchen, wenn die europäischen Staatsoberhäupter lieber zum Weißen Haus pilgern um sich dort Erlaubnisse und Absolutionen einzuholen. Die EU ist sowieso nur noch ein Milliardengrab für Steuergelder. Genauso gut könnte man sich als 51. Vereinigter Bundesstaat an die USA angliedern lassen. Doch ich schätze mal, die Amerikaner hätten daran noch nicht einmal ein Interesse, zumal sich die EU ja eh schon freiwillig mit US-Atomraketen bestücken läßt und ihnen ihr dreckiges Gas abkauft. Und wenn Europa den Weg geht, für den es in den NATO-Kriegsplanspielen vorgesehen ist, hätten ja dann die USA selbst einen Schaden, um den sie sich kümmern müßten. So können sie sich, wenn Europa von Atombomben zerstört ist, mit ein paar Hilfsgütern und Geldspenden aus der Affäre ziehen. >>Einen interessanten Beitrag über ein NATO-Planspiel, dessen Ablauf trotz Geheimhaltung an die Öffentlichkeit gelangte, gab es dazu mal 1989 im Spiegel, als dieser noch echten Journalismus praktizierte und nicht zu einem Propaganda-Sprachrohr verkommen ist. Dieser Wunsch-Ablaufplan existiert weiterhin in der NATO und sieht ein Selbstmordprogramm für die Bundesrepublik Deutschland vor, d.h. eine Beteiligung an der eigenen Zerstörung:

"Offensichtlich trifft nicht zu, was der ehemalige Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Altenburg wieder und wieder den Abgeordneten im Bonner Verteidigungsausschuß versichert hatte: Die Amerikaner würden in jedem Fall vor einem massiven Atomeinsatz erst einmal als Warnung einen nuklearen Sprengkopf auf sowjetisches Gebiet schießen. Der amerikanische Nato-Oberbefehlshaber Europa, US-General John Galvin, jedenfalls wollte sofort mit dem großen nuklearen Feuersturm loslegen: 21 Atomsprengköpfe, jeder mit einer Zerstörungskraft bis zu 100 Kilotonnen TNT, dem Siebenfachen der Hiroschima-Bombe, sollten abgefeuert werden. Den europäischen Partnern gelang es lediglich, die Zahl auf 17 A-Waffen herunterzuhandeln.

Strikt lehnten es die Amerikaner ab, mehr als eine der Bomben auf die Sowjet-Union zu zielen, und diese eine Atombombe durfte nicht von einem US-Träger abgeworfen werden. Ein britisches »Tornado«-Flugzeug muß den Sprengsatz über der Kola-Halbinsel detonieren lassen, wo die Sowjets einen Flottenstützpunkt unterhalten. Die USA wollen unter keinen Umständen Moskau zum Gegenschlag auf amerikanisches Territorium provozieren."

Die Bundesrepublik machte, drei Tage vor dem geplanten Übungsende, nicht mehr mit. Der Krieg ging dennoch weiter. Die Amerikaner nämlich, und dies gehört zu den bitteren Lektionen aus Wintex 89, setzten sich über die Proteste der Verbündeten hinweg. Außenminister Genscher: »Hindern konnten wir sie nicht....

...Die Empörung in Bonn über das Kriegsspiel war groß, nachdem der SPIEGEL die Nato-Denkspiele in seiner letzten Ausgabe enthüllt hatte. Den Kanzler erinnerte die »Instinktlosigkeit« der Amerikaner an ein anderes Szenario: 1983 gehörte zu einer US-Übung auch das Ausheben von Massengräbern in der Bundesrepublik.

Die grundsätzliche Kritik der Bonner Politiker richtet sich gegen Anlage und Ablauf des Manövers:

Nicht Kriegsverhinderung, sondern nukleare Kriegsführung wird geprobt bis hin zum Zweitschlag (follow on use).

Die USA sind nicht bereit, mit vollem Einsatz auch die Zerstörung des eigenen Territoriums zu riskieren. Sie haben Europa als Schlachtfeld ausersehen, ohne die vernichtenden Folgen für die Zivilbevölkerung in die Planung überhaupt einzubeziehen.

Für die Bundesrepublik ist ein Selbstmordprogramm vorgesehen; sie muß sich an der Zerstörung der beiden Teile Deutschlands beteiligen.

Die Supermacht reduziert das Mitspracherecht der Verbündeten auf unverbindliche Diskussion. Die Bundesgenossen der Amerikaner werden zu zweitrangigen Partnern degradiert.

Das Erstaunliche: Der Aufschrei aus den Reihen der regierenden christliberalen Koalition kommt reichlich spät. Die Planung des Unternehmens Wintex 89 stammt aus dem Jahre 1986. Manfred Wörner, damals Verteidigungsminister im Kabinett Kohl, heute Nato-Generalsekretär, war an der Vorbereitung beteiligt. Kurzzeit-Nachfolger Rupert Scholz distanziert sich nunmehr mit einer wenig glaubwürdigen Begründung: Die Bonner hätten zu spät bemerkt, was da gespielt werde. Die Amerikaner, kritisiert Scholz, hätten nur Militärs und Technokraten entscheiden lassen, »denen die nötige Sensibilität fehlt«."

Und - genau dafür geht der >>Westfälische Friedenspreis jetzt an die NATO, man bepreist also die eigene selbstvollzogene Opferung für die Interessen der USA. Läuft für die NATO und USA, würde ich sagen, dank galoppierender Russophobie der politischen Eliten. (Man munkelt, die Ansteckungsgefahr vergrößert sich mit jeder Rüstungsaktie, die man besitzt.) 

Zunehmend hört man auch von irgendwelchen Kontenkündigungen bei kritischen Journalisten oder Mitgliedern der falschen Partei. Das kann ja nur unter Putin passieren, so will es das Gesetz. Oh wait... es passiert in Deutschland und >>der EU. Und da wundern sie sich noch, wenn niemand mehr Lust darauf hat, Deutschland mit der Waffe zu verteidigen. Um Menschen dazu zu motivieren, müßte ein Land schon entsprechende Vorzüge und Alleinstellungsmerkmale bieten, und zwar nicht nur auf dem Papier. So denken sich die meisten eigentlich nur, vor allem propagandaresistentere junge Leute - ob nun Putin oder eine deutsche Regierung mit untergebenen Erziehungs-NGOs, ist eh alles gehupft wie gesprungen. Schlimmer kann es nicht mehr werden. 

Und daß ein Wahlprüfungsausschuß es bis heute nicht geschafft hat, über eine demokratisch angebrachte Neuauszählung der Stimmen einer Partei, hier des BSW, zu entscheiden, kann eigentlich auch nur unter Putin passieren. Oh wait...

In der letzten Woche wurde außerdem der Gesetzentwurf zur >>Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften im Bundestag angenommen. Zum Glück gibt es immer die namentlichen Abstimmungsergebnisse als Gedankenstütze für die nächsten Wahlen. Man sollte sich gut merken, welche Parlamentarier die Grundrechte schützen, und welche Parlamentarier die Grundrechte an Lobby-Organisationen verscherbeln. Das könnte noch mal wichtig werden. Aus der CDU hat nur eine einzige dagegen gestimmt, nämlich Saskia Ludwig, außerdem die gesamte AfD. Und von der Linken habe ich eigentlich nichts anderes erwartet, als daß sie als Opposition ganz auf Regierungslinie sind und sich damit zu den Grünen gesellen. Die Grünen haben sowieso andere Probleme als Grundrechte, denn sie fordern im Haushaltsausschuß für den Kriegsfall ein spezielles elitäres Zentrum zum Schutz aller Mitglieder der Verfassungsorgane, einschließlich natürlich sich selbst. Früher nannte man sowas wie die Grünen Hofschranzen. Und vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Linke sich diesem Geist des Auserwähltseins eines neuen pseudomoralischen Adels anschließt. 

IGV-Abstimmung

Donnerstag, 6. November 2025

Ausblicke und Einblicke

Bei mir klopft es die ganze Zeit. Vormittags klopfen die Bauarbeiter auf der Straße, nachmittags klopft die Meise mit der Meise an die Balkontür. Ich glaube, die ist mit ihrem Kunstwerk noch nicht fertig. Neulich kaufte ich mir für über 20 EUR ein kleines Gläschen Entenleberpastete von grasgefütterten Enten. Grauenhaft, einfach grauenhaft. Mir kam beim Yoga dauernd der komische Geschmack hoch. Ich verstehe gar nicht, warum teure "Delikatessen" oft so eklig schmecken. Bei Trüffeln erging es mir schon genauso, denn die haben irgendwie den Geruch und Geschmack von Käsefüßen. Mit Hummer und Garnelen kann man mich sowieso jagen. Und bei Kaviar mag ich nur den knusprigen billigen. Je teurer, um so schleimiger wird der Kaviar. Ich mag nicht einmal Kaffee, habe keinen zu Hause und trinke auch keinen. Kaffeesüchtige sind für mich ein unverständliches Phänomen. Und ein Weinbanause bin ich außerdem. Ich trinke höchstens ein Glas mit, wenn ich genötigt werde. Champagner prickelt wenigstens noch, aber auch da kann ich nicht wirklich begreifen, was die Leute daran finden. Wenn es unbedingt Alkohol sein muß, reicht mir eine Berliner Weiße, dann aber schon lieber die echte gesäuerte, die man kaum noch irgendwo findet, statt der unechten "West-Weißen" von Kindl. Es gab eine kleine Brauerei in Berlin, die sowas weiterhin hergestellt hat, aber ich weiß gar nicht, ob es die auch schon zerschossen hat, wie so viele Kleinbetriebe. Dann kriegt man nur noch den Mist von den Konzernen verfüttert. Keine Ahnung, was mit mir nicht stimmt. Ich glaube, ich bin für Luxus einfach nicht geschaffen. Es hat ja auch Vorteile, denn man spart richtig viel Geld an Genußmitteln, die man nicht als Genuß empfindet. Auf meiner Experimentier-Liste stehen außerdem Austern. Da ich gerne neues teste und ausprobiere, wäre ich offen, bei Gelegenheit mal Austern zu schlürfen. Doch so wie ich mich kenne, werden Austern und ich wohl ebenfalls keine Freunde werden. 

Meine Mutter hat sich mal wieder ein paar Reportagen angetan im Fernsehen, die sie richtig aufgeregt haben. Zum einen ging es darum, daß Deutschland ein Hotspot für den Drogenhandel ist, und zum anderen ist Deutschland auch noch ein Paradies für Geldwäsche. Besonders beliebt sind dafür wohl Nagelstudios und Frisöre. Und sie hat da auch gleich ein neues Frisörgeschäft in Verdacht, das ihr schon komisch vorkam. Es ist zwar groß und hat richtig viele Plätze, aber man sieht nie jemanden darin und es sind dauernd andere Mitarbeiter anwesend. Ich denke da ja mehr an die Spielhallen, die man überall in Berlin in den Straßen sieht, und in die nie jemand hinein oder hinaus geht. Darüber hat sich mein Zimmerkollege immer sehr gewundert, zumal wir unser Bürofenster genau gegenüber so einer Spielhalle hatten. Selbst abends hat man nie jemanden kommen oder gehen sehen. Und ich erinnere mich noch an ein Erlebnis aus meiner Jugend, als ich mit meinen Kumpels um die Häuser zog. Wir sind da nämlich mal treudoof in so eine Spielhalle hineingetrampelt, weil wir eine Möglichkeit zum Billardspielen gesucht hatten und dafür nicht extra weit irgendwohin fahren wollten. Es gab auch einen Billardtisch darin und es war alles leer, kein Kunde anwesend, aber der Inhaber hat uns richtig entsetzt angeguckt, so nach dem Motto: Die wollen doch nicht etwa wirklich hier spielen? Wir haben das Etablissement dann fast fluchtartig verlassen, weil wir das Gefühl hatten, daß es gar nicht erwünscht ist, wenn man sich dort aufhält. Das war bestimmt ebenfalls nur so eine Attrappe. 

Wenn wir schon beim Stadtbild sind, muß ich sagen, ich fand die gesamte Debatte nach der Aussage von Merz erschütternd. Und zwar deshalb, weil Merz ständig wie gedruckt lügt, sich aber darüber niemand empört, sondern nur mit der Schulter gezuckt oder das noch unterstützt wird, als wäre es das normalste der Welt bei Politikern, doch wenn er etwas ausspricht, was die Wahrheit ist, dann geht ein Shitstorm los, den man sich an Absurdität nicht ausdenken kann. Daran merkt man, daß Deutschland zu einem Lügen-Babel der sich selbst belügenden Naivlinge geworden ist, So lange man ihre Selbstlügen unterstützt, ist alles gut, sogar dann, wenn man sich mit Lügen die Taschen vollmacht, aber wehe dem, der sagt, wie es wirklich ist. Wenn diese Leute die meiste Zeit nur noch mit ihren Autos und Nobelkarossen bis zum Fitnessstudio oder zur Arbeit fahren, kriegen sie vom Stadtbild vielleicht nicht so viel mit, aber ich als Frau, die viel zu Fuß unterwegs ist, merke seit 2015 durchaus einen Unterschied, der mich auch persönlich betrifft. Mal abgesehen davon, daß es Orte gibt, die man inzwischen eher meidet, habe ich es immer wieder erlebt, daß man manchmal auf Gruppen augenscheinlich muslimischer Männer trifft, die den gesamten Bürgersteig für sich einnehmen, und nicht mal ansatzweise aus dem Weg gehen, wenn man ihnen als Frau entgegenkommt, selbst wenn an den Seiten überhaupt kein Platz mehr frei ist. Es sind natürlich nicht alle, um das ausdrücklich zu betonen, aber es kommt schon vor. Früher hatte ich es dann drauf, manchmal mit Absicht ebenfalls nicht aus dem Weg zu gehen und beim Anrempeln noch mal kräftig mit der Schulter nachzustoßen. Heute traue ich mich das nicht mehr, weil sie ja nun auch noch gerne mit Messern bewaffnet sind. Wenn ich das damals gemacht habe, erntete ich eigentlich immer nur erstaunte Blicke und ich glaube, sie machen das nicht mal bewußt, sondern aus reiner Gewohnheit. Vielleicht ist es bei ihnen so üblich, daß die Frauen an die Wand gedrückt an ihnen vorbeihuschen. Vielleicht ist es aber auch so ein Spiel in der Art, wer zuerst für eine Frau zur Seite geht ist kein richtiger Mann, oder was weiß ich, was in deren Köpfen vor sich geht. Und man fragt sich vor allem abends, ob man überhaupt noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin fahren kann. Messerverbotszonen sind ja wohl ein Witz. Wenn man in den Straßenbahnen und Bussen keine persönliche Leibesvisitation bekommt, dann halten sich nur die braven Bürger daran, die keinen Ärger kriegen wollen, den Rest schert es überhaupt nicht. >>Erst letztens wurde ein Messerstecher aus der M2 gesucht. Und das >>Urban-Krankenhaus mußte abgeriegelt werden, weil auch dieser Verrückte sich nicht um Waffenverbote gekümmert hat

Meine Mutter sagt immer nur, daß ihr die jungen Leute so leid tun, die kaum noch Chancen haben, sich ein sicheres Leben aufzubauen. Ich möchte in der Tat in diesen Zeiten nicht mehr jung sein. Da trifft es sich gut, daß ich es auch nicht bin. So kann man dem Alter wenigstens mehr abgewinnen. Und glücklicherweise hat meine Mutter im Fernsehen doch noch eine erbauliche Dokumentation aufgestöbert, welche sie mir wärmstens ans Herz legte und davon schwärmte. >>Es ist der Museumscheck über das Technorama in Winterthur, ein Museum, das wie ein riesiges physikalisches Labor ist. In der Tat eine schöne Sache, die sie sich dort haben einfallen lassen. Ich träumte in der Vollmondnacht, bevor ich mir die Doku anschaute, sogar davon. Allerdings war ich im Traum statt in der Schweiz in Belgien, nur mir einem Vorrat Bonbons, die ich verschenkte und selber lutschte, während ich einen Supermarkt suchte. Dabei kam ich an einem Labor mit Glastür vorbei. Als ich hineinging war ein kleines flaches Wasserbecken zu sehen, in welchem künstliche Wellen erzeugt wurden. Auf dem Rückweg kam ich nochmals dort vorüber und sah durch die Glastür Schneeflocken wirbeln. Ach, dachte ich, jetzt haben sie wohl Schnee gemacht.  

Der Supervollmond war sogar schon im hellen Nachmittagslicht am Himmel zu sehen:

Supervollmond

Supervollmond2

Montag, 3. November 2025

Schneckentempo und Schneckenpost

In der letzten Woche brachte ich erstmal den Herbstputz hinter mich, mit dem ich in diesem Jahr ziemlich spät dran war. Dann macht das Einspinnen gleich noch mehr Spaß. Am Wochenende bin ich tagsüber wieder nur analog unterwegs gewesen. Yoga, Zeichnen, Tanzen, Nichtstun, sogar Kuchen habe ich gebacken. Das letzte Mal ist auch schon eine Weile her. Ich testete außerdem ein Skizzenbuch mit Loktapapier aus, ein handgeschöpftes dünnes Papier aus Nepal. Ich weiß noch nicht so richtig, mit welchen Medien man darauf am besten arbeiten kann, denn es ist schon sehr speziell. Gerade ist so eine wundervolle Energie, da wäre es schade, diese zu verpassen, nur weil man sich zu viel mit den Gedanken von anderen vollstopft, vor allem, wenn es die falschen sind. Es ist geradezu, als ob einem dauernd das Herz aufgeht. Irgendwie seltsam im November, denn der November ist eigentlich nicht der Monat, in dem mir das Herz aufgeht, aber gut - mal was anderes. 

Das Kätzchen auf meiner Smartwatch misst ja fleißig meine Emotionen und man sieht da sonntags in der Auswertung tatsächlich einen Unterschied. Am Samstag nicht, aber samstags habe ich mein Stretching-Programm gemacht und das stresst mich ein bißchen  Wenn ihr übrigens eine Verrückte seht, die ihre Uhr knuddelt und küßt - das bin ich. Ich kann einfach nicht widerstehen. Irgendwie lustig, daß ich zwar immun gegen Algorithmen und KI(zu Wischiwaschi) bin, aber gegen süße Kätzchen bin ich machtlos. Heute sah ich die >>arte-Doku "Der digitale Tsunami". Darunter fiel mir ein Kommentar auf, in welchem jemand erzählte, daß in einem Kindergarten in Göppingen die Kinder einen Brief an die KI geschrieben haben, weil es wegen Fachkräftemangel keinen Weihnachtsmann gibt. Das heißt, KI als Weihnachtsmannersatz ist schon Realität. In einer anderen Kurzdoku erfuhr ich, daß auf den Straßen bereits autonome Autos, die über KI funktionieren sollen, unterwegs sind, um die KI zu trainieren. Eigentlich sitzt natürlich jemand mit drin, aber weil die dann mit anderen Sachen beschäftigt sind, gab es Unfälle, weil einfach Leute überfahren wurden, da die KI noch nicht genug trainiert war. So ist man als Fußgänger quasi das Versuchskaninchen für die KI und kommt schnell mal unter die Räder. 

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Meine ältere Kollegin, welche ich vor zwei Jahren zufällig wiedertraf, und die inzwischen fleißig mit ihrem ersten Smartphone geübt hat, postete heute ihren allerersten WhatsApp-Status. Es war also eine Premiere. Und lustigerweise postete sie das Foto von einem Bild in ihrem Zimmer, das fast so ähnlich ist wie eines, das ich in meiner Wohnung zu hängen habe. Es ist ein ägyptischer Papyrus. Und ich dachte, daß nur ich mir >>ägyptische Malereien als Bild hinhänge!

Aber um auf das Wochenende zurückzukommen, das Gefühl, den ganzen lieben langen Tag doppelt so viel Zeit zu haben, ist immer wieder genial. Und es erinnert mich so sehr an meine Jugend. Damals gab es ja weder Computer und Handy, und ich besaß ebenfalls lange, so im Alter von 17 bis 24, keinen Fernseher. Man hatte also wirklich einen Tag voller eigener Möglichkeiten vor sich, die eher wenig aus konsumieren bestanden. Das hatte auch immer etwas Spielerisches. Ich würde manchmal gerne junge Leute von heute dorthin versetzen und dann Mäuschen spielen. Wobei die Möglichkeiten der neuen Technologien trotzdem großartig sind und dauerhaft verzichten möchte ich darauf nicht. Als jemand, der gerne über bestimmte Themen forscht und speziellen Dingen auf den Grund gehen will, ist das Internet für mich ein wahres El Dorado. Man muß nur aufpassen, sich nicht darin zu verlieren, und gut filtern können. Meine Fähigkeiten schätze ich darin als ziemlich gut ein und mit einer verläßlichen Intuition bin ich zum Glück ebenfalls gesegnet, also dem inneren Wegweiser, der wichtig ist, um sich nicht zu verzetteln und zu spüren, wo es lang geht. Der eine oder andere Umweg dagegen gehört manchmal dazu, finde ich. Umwege macht man ja, um die Aussicht zu genießen und dazuzulernen. >>Ich schrieb auch schon mal, daß ich glaube, durch genau diese globale Vernetzung ist Propaganda für Kriege und anderes nicht mehr so wirksam, weil es keine Informationshoheit mehr gibt. Aus diesem Grund sind sie ja so erpicht darauf, alles zu kontrollieren und Digitale IDs einzuführen, die dann auch gleich mit den Geldkonten usw. verknüpft sind. Man kommt dann quasi ohne Pass nach Deutschland, aber nicht mehr ins Internet. Wer dazu sagt, er habe eh nichts zu verbergen, der muß schon ziemlich unbedarft sein. Ich höre immer mehr Leute aus dem Westen, die Aussagen machen, wie, sie hätten sich es nie träumen lassen, mal in einem autoritären Staat zu leben - der Groschen scheint also langsam zu fallen. Na ja, irgendwann ist immer das erste Mal, vor allem wenn man schon gleich am Anfang lieber den Mund hält. Dann könnte es durchaus 40 Jahre andauern. 

Zu DDR-Zeiten hatten die meisten nicht mal Telefon, ich auch nicht. Die nächste Telefonzelle war richtig weit entfernt. Meistens ist man sich spontan besuchen gegangen oder hat per Brief kommuniziert. Ich besitze noch zwei Kartons voll. Neulich habe ich das Foto von einem Postkasten gesehen, auf welchem sinngemäß stand: "Schreib ihr einen Brief, denn es ist unwahrscheinlich, daß sie später mal eine WhatsApp-Message auf dem Dachboden wiederfindet." Briefe zu schreiben ist immer gut, aber ich muß feststellen, daß ich nie mehr in die alten Briefe reingeschaut habe. Ich weiß nicht, ob das irgendwann nochmal kommt. Allerdings muß ich ebenso feststellen, daß es wohl um die Deutsche Post inzwischen genauso schlecht bestellt ist, wie um die Deutsche Bahn. >>Die Bundesnetzagentur droht der Post jetzt sogar erstmals mit Zwangsgeldern in Millionenhöhe. Auweia! Und ich dachte immer, daß ich einfach nur Pech habe. Ich hatte jetzt nämlich gerade im letzten Monat Ärger mit dem Finanzamt, weil bei denen angeblich ein Dokument nicht angekommen ist, welches ich per Post schickte. Sie haben mich aber auch nicht mehr angemahnt, sondern gleich einen Bescheid rausgeschickt, mit welchem ich knapp 400 EUR weniger zurückerhalte als normalerweise. Ich habe dann einen Einspruch geschrieben und diesen extra per Einschreiben hingeschickt. Nach zwei Wochen guckte ich mal in die Sendungsverfolgung und sah, daß das Einschreiben noch immer nicht zugestellt war und irgendwo herumdümpelte. Ich schrieb an die Post und wollte wissen, was da los ist. Sie antworteten, das Schreiben sei verlorengegangen, sie müßten es suchen und das könnte mehrere Wochen dauern. Nun ist die Widerspruchsfrist aber nur 4 Wochen, weshalb ich das Schreiben nochmal per Elster übermittelte. Wenn das Finanzamt den Einspruch ablehnt, haben sie 400 EUR gespart, die ich weniger habe, dank der Post, und ich zahlte sogar noch 3,30 EUR für dieses sinnlose Einschreiben, welches nie angekommen ist. Danke für nix. Ich hoffe, die Post kollaboriert jetzt nicht mit dem Finanzamt, um mehr Steuereinnahmen für die Aufrüstung zu generieren. 

Emotionales Wohlbefinden

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Physikalische Rosinen

"Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nachdem sich bereits unzählige Mathematiker an den Beweis des Parallelensatzes die Zähne ausgebissen hatten, wollten einige von ihnen nun umgekehrt vorgehen. Sie fragten sich, ob sich eine Geometrie erfinden ließe, in der das Parallelenpostulat nicht gilt, und in der die Winkelsumme im Dreieck größer oder kleiner als 180 Grad ist. Das wäre dann eine nicht-euklidische Geometrie. Einen ersten Erfolg konnte der "Mathematikerfürst" Carl Friedrich Gauß verbuchen. Er beschäftigte sich in den Jahren nach 1810 mit der Geometrie auf gekrümmten Oberflächen. Hierbei erkannte er bereits die Möglichkeit, daß man eine nicht-euklidische Geometrie konstruieren kann, veröffentlichte seine Ergebnisse jedoch nicht. 

Anders der Ungar Johann Bolyai. Schon sein Vater Wolfgang war an dem Parallelenpostulat gescheitert. Er flehte den Sohn an: "Du darfst die Parallelen auf diesem Wege nicht versuchen; ich kenne diesen Weg bis an sein Ende - auch ich habe diese bodenlose Nacht durchmessen, jedes Licht, jede Freude meines Lebens ist in ihr ausgelöscht worden -, ich beschwöre Dich bei Gott, laß die Lehre von den Parallelen in Frieden!" Doch der Sohn ging den schwierigen Weg - und gelangte nach Jahren ans Ziel. Im Jahre 1832 veröffentlichte er seine nicht-euklidische Geometrie." (aus >>"E=mc2: Einführung in die Relativitätstheorie" von Thomas Bührke - vergüteter Amazonlink)

Klingt als ob die Parallelen des Teufels sind, aber ich würde sie sowieso freiwillig nicht anfassen. Man muß schon sonst ziemlich wenig Probleme haben, wenn man sich von Parallelen jede Freude des Lebens auslöschen läßt. Andere macht es eher zornig:

"Das Buch der Natur ist in mathematischer Sprache geschrieben", hatte schon Galileo Galilei gesagt, der große Zeitgenosse Keplers: Ohne die Buchstaben dieser Sprache zu kennen, die Kreise, Dreiecke und andere geometrische Figuren, sei es nicht möglich, auch nur ein einziges Wort in diesem großen Buch zu verstehen, das Gott aufgeschlagen dem Menschen vor Augen halte. Mit einfacher Geometrie und Arithmetik kam man nicht mehr aus in der Physik des 20. Jahrhunderts. Für ein tieferes Verständnis waren und sind eine gehörige mathematische Vorbildung und eine entsprechende Abstraktionsfähigkeit unabdingbar. 

Das machte manchen Zeitgenossen zornig. Der Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin sagte: Kopernikus, Kepler und Galilei könne er begreifen. Die neue Theorie aber, die "abscheuliche Relativitätslehre", schließe ihn "und die ungeheure Menge aller Menschen, auch der denkenden, auch der gebildeten, von ihrer Erkenntnis aus". Die Naturwissenschaftler von heute mit Einstein an der Spitze hätten sich zu einer "Bruderschaft" entwickelt, die sich "freimaurerischer Zeichen und beinah einer spiritistischen Klopfsprache bedient."" (aus: >>"Einstein. Der Weltweise und sein Jahrhundert." von Armin Hermann - vergüteter Amazonlink)

"Allerdings darf man sich die Bewegung der Galaxien nicht so vorstellen, als hätte es irgendwo im Raum eine Explosion gegeben, welche die Materie auseinandergetrieben hat. Der Raum  oder besser die Raum-Zeit an sich dehnt sich aus. Die Galaxien zeigen diese Expansion nur an, da sie sich in dem sich aufblähenden Universum mitbewegen müssen, etwa so, wie sich Rosinen in einem aufquellenden Hefeteig voneinander entfernen. Nicht die Rosinen selbst bewegen sich, sondern der Teig, in unserer Analogie der Raum, dehnt sich aus.

In unserer mittlerweile gewohnten Vereinfachung der Raum-Zeit auf zwei Raumdimensionen läßt sich die Expansion des Universums etwa so veranschaulichen: Man denke sich die Oberfläche eines Luftballons, auf dem Punkte die Galaxien symbolisieren. Wird der Ballon aufgeblasen, entfernen sich die Punkte voneinander. Sie tun dies nicht, weil sie sich selbst fortbewegen, sondern weil sich die Oberfläche (in unserer Analogie also der Raum) ausdehnt. 

Dieses Modell zeigt auch sehr anschaulich, daß man aus der beobachteten Fluchtbewegung der Galaxien nicht folgern kann, die Milchstraße befände sich im Mittelpunkt des Universums. Von jedem anderen Punkt auf der Ballonoberfläche aus gesehen ergibt sich derselbe Eindruck. Auch die Idee, der Mittelpunkt des Ballons stehe für das Zentrum des Universums, ist ein Trugschluß. Nur die Oberfläche veranschaulicht das Universum, der innere Hohlraum zählt nicht dazu, denn er bildet im Ballon die dritte Dimension, müßte also im realen Universum eine vierte Raumdimension sein. Für deren Existenz gibt es aber keine Hinweise." (aus >>"E=mc2: Einführung in die Relativitätstheorie" von Thomas Bührke - vergüteter Amazonlink)

Was ist eigentlich mit dieser ominösen dunklen Materie? Wenn die Anziehungskraft der dunklen Materie dafür sorgt, daß die Galaxien nicht auseinanderfliegen, dann sorgt sie ja vielleicht auch dafür, daß die Galaxien den Luftballon nicht verlassen. Dazu darf man sich den Luftballon aber nicht mit einer scharf abgegrenzten Hülle vorstellen, sondern die Galaxien in den Rand eingebettet. 

Neulich las ich eine interessante Meldung: >>Forscher haben festgestellt, daß es Weltraumschrott gibt, der nicht von der Erde stammt. Sie haben dieses Phänomen auf Fotos entdeckt, die aus einer Zeit stammen, bevor der erste Sputnik startete. Noch spannender ist, daß diese Sichtungen zeitlich mit den sogenannten „Ufo-Sichtungswellen“ zwischen 1952 und 1954 zusammenfallen und - haltet euch fest - an Tagen von Nukleartests um 45 Prozent häufiger zu beobachten sind. Die Wissenschaftler können es nicht ausschließen, weil es im Bereich des Möglichen liegt, daß die Atomwaffentests von Außerirdischen beobachtet wurden. 

Hm, da fragt man sich ja, wenn das tatsächlich der Fall gewesen ist, was ihre Intention dabei war. Hätten sie eingegriffen, wenn wir in Begriff gewesen wären, uns selbst zu vernichten? Bei Hiroshima und Nagasaki haben sie es jedenfalls nicht getan. Oder wollten sie nur beobachten, was die irdischen affigen Parasiten so treiben und sind mit Horrorstorys nach Hause zurückgekehrt? Vermutlich stehen wir in der Intergalaktischen Förderation schon in einer Liste: "Niemals einladen und niemals Kontakt aufnehmen!" Solche Gäste, die Länder und Planeten verwüsten, braucht niemand. Und über unsere Voyager-Sonden, in die wir ein paar kulturelle Errungenschaften graviert haben, wenn auch keine Atombombe, lachen sie sich ins Fäustchen und umfliegen sie lieber weiträumig wie ein heißes Eisen. >>Wobei diese Voyager-Sonden jetzt schon Strom sparen müssen, um noch etwas in Betrieb bleiben zu können. 

Es gibt auch diese Theorien darüber, daß die Menschheit von Außerirdischen geschaffen wurde, welche die ersten Götter waren. Dann fliegen sie vielleicht manchmal noch mit viel Abstand an der Erde vorbei, sehen das, was sie erschaffen haben, und denken sich: "Oh oh, das wird uns jetzt zu heiß. Wir verkrümeln uns lieber."

Es gibt diesen Witz: 

Trifft die Erde einen anderen Planeten und sagt: "Mir geht es gar nicht gut."  

Der andere: "Was hast du denn?"

Die Erde: "Ich habe Homo sapiens."

Der andere Planet: "Ach, das geht vorüber."

>>Eine physikalische Studie wiederum, die nicht mehr ganz so neu ist, hält Retrokausalität für einen Teil der Quantentheorie. Retrokausalität bedeutet, daß die Zukunft die Vergangenheit beeinflussen kann, genauer gesagt, eine in der Gegenwart getroffene Entscheidung kann die Vergangenheit beeinflussen. Das wäre eine Möglichkeit, die "spukhafte Fernwirkung" von Teilchen zu erklären, wenn Teilchen, obwohl sie weit voneinander entfernt sind, miteinander "kommunizieren". Man meint außerdem, daß Einstein diese Theorie gefallen könnte, weil er der Fernwirkung der Teilchen immer skeptisch gegenüberstand. Nun ja, ich habe meine Zweifel, ob Einstein das gefallen würde, denn alles an Einsteins Weltbild und an seiner Arbeit beruht sehr stark auf dem Konzept von Ursache und Wirkung, was auch mit der Grund für seine Ablehnung der Theorie der "spukhaften Fernwirkung" war. Und Retrokausalität würde ja bedeuten, daß die Wirkung vor der Ursache erfolgt, außer man wirft die gesamte einseitig lineare Zeit über Bord. Dann hätte man zwei entgegengesetzte Zeiten. In der Physik gibt es das Konstrukt der Zeitsymmetrie, welches besagt, daß alle physikalischen Gesetze gültig bleiben und physikalische Operationen gleich ablaufen, wenn man vorwärts oder rückwärts in der Zeit geht. >>In einem Experiment wurde aber sogar schon einmal nachgewiesen, daß die Zeitsymmetrie verletzt werden kann. Es scheint mir, daß die Kausalität retro nicht unbedingt gleich funktioniert, was in der Tat für zwei entgegengesetzte Zeiten sprechen würde. Und überhaupt, wenn jedes System seine eigene Zeit hat und Zeit relativ ist, ist Kausalität ja eigentlich ebenfalls relativ, bzw. nur auf ein System bezogen. Sobald sich ein verschränktes Teilchen in einem System und das zweite in einem anderen befindet, wäre die Kausalität aufgehoben? Puh! Na jedenfalls könnte es sein, daß Einstein heute Schuster geworden wäre:

"Aber zu einem Verzicht auf die strenge Kausalität möchte ich mich nicht treiben lassen, bevor man sich nicht ganz anders dagegen gewehrt hat als bisher. ...Wenn schon, dann möchte ich lieber Schuster oder Angestellter in einer Spielbank sein als Physiker." (Einstein, 1924)

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Mittwoch, 29. Oktober 2025

Geschichten aus der Murkelei

In der vergangenen Woche hatte ich endlich mal wieder einen richtig ruhigen Sonntag. Die letzten Wochen waren irgendwie relativ schnell, auch wenn ich mir zwischendurch schließlich Yin-Yoga-Pausen genommen hatte. (Ich habe übrigens aus einer Einführung in die Relativitätstheorie gelernt, daß im vierten Stock die Zeit schneller vergeht als im Erdgeschoß. So ein Mist! Der Unterschied ist allerdings "mikroskopisch".) Jetzt habe ich alle Weihnachtsgeschenke beisammen und auch die Geschenke für meinen Bruder, der in knapp drei Wochen 70 Jahre alt wird. Der Drohnenhokuspokus scheint ebenfalls vorüber zu sein. Ich hatte also den ganzen Tag über den Computer aus und erst abends eingeschaltet. Ein bißchen Kuschelyoga, bei Kaminfeuer nichts tun und Kakao trinken und den ganzen Nachmittag für sich haben, um kreativ vor sich hin zu murkeln. Ich liebe es und hatte es auch sehr vermißt, weil ich in der letzten Zeit nicht mehr dazu gekommen bin. Und ich bin gerade nicht mal besonders inspiriert, aber das war mir egal, weil das Einspinnen in den Flow (beim Tanzen ist der Flow ja eher ein Ausspinnen) trotzdem so befriedigend ist, obwohl ich nur ein bißchen ausgemalt und mit Wachstiften und -blöcken gezeichnet habe. Als Kind habe ich Wachsstifte übrigens gehaßt. Vermutlich deshalb, weil ich nie auf die Idee gekommen bin, damit zu spielen. Draußen stürmte es lieblich und wie bestellt. Ich hatte da nicht mal Lust, nebenbei Podcasts zu hören. Nur Regen, Wind, Kaminfeuer und ich. 

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Besonders mag ich an solchen Tagen (aber auch an anderen) meine >>Rückenstretchmatte (vergüteter Amazon-Link), die ich seit einigen Jahren besitze. Man legt sich einfach drauf und der Rücken wird mit Luftkissen durchgedehnt. Wenn es kalt ist, kann man Wärme zuschalten (Vibration gibt es ebenfalls zuschaltbar, aber die bringt nichts.) Wenn man von der Matte aufsteht, fühlt man sich um Jahre jünger. Tagsüber machte ich mir endlich mal einen Salat, das nehme ich mir schon seit Wochen vor, weil ich im Sommer mehr Salat gegessen habe. Sobald es herbstlich wird, brauche ich abends aber etwas Warmes, deshalb wollte ich den Salat auf den Tag verlegen, greife dann aber doch eher zu "schnellen" Linsenwaffeln. 

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Ich bin ja schon lange ein großer Verfechter der Sonntagsruhe, aus rein egoistischen Gründen, die von allen Seiten immer wieder gerne angekratzt wird. Zum Glück hat sich das mit den verkaufsoffenen Sonntagen nicht sehr durchgesetzt. Mir ist aber aufgefallen, daß man sonntags besonders viele Newsletter erhält, die etwas verkaufen wollen. Vielleicht läuft der Onlinehandel sonntags besonders gut, keine Ahnung. Doch ich empfinde das als etwas belästigend, nicht mal von der Post bekommt man sonntags Werbung. Deshalb lohnt es sich direkt, sonntags den Computer nicht einzuschalten. Ich sollte das vielleicht dauerhaft bei mir einführen. Man könnte sich daran gewöhnen. Es war sogar so schön, daß ich die nächsten Tage gleich mit rangehängt habe, zwar nicht ganz ohne Computer, aber nachmittags ab 16 oder 17 Uhr machte ich konsequent alles dicht und verzog mich in meine gemütliche Murkelei. Vormittags, besonders heute (mit mundaner Merkur-Uranus-Opposition), ist es aber wieder quirliger, was für genug Bewegung sorgt. 

Ein bißchen ulkig finde ich es, wenn man im Netz in bestimmten Bubbles und Kanälen häufig mantraartig den Hinweis hört, daß es wichtig ist, bei sich zu bleiben, nach innen zu gehen, zur Ruhe zu kommen, aber dann dieselben Bubbles und Kanäle quasi alles tun, um das zu verhindern, indem sie einen mit Reels, Shorts, Newslettern, Live-Premieren mit Termin (!) und was weiß ich zuspammen. Ich persönlich bevorzuge ganz klar Kanäle, bei denen ich einmal die Woche oder seltener ein längeres Video o.ä. mit viel Inhalt bekomme, für das ich mir dann Zeit nehmen und mich darauf einlassen kann, und nicht jene, von denen man fast täglich mit meist nichtssagendem Content oder Ankündigungen gefüttert wird. Ich befürchte aber, daß ich damit relativ alleine bin, denn ansonsten würde die tägliche Nachrichtenflut auch außerhalb der aktuellen Meldungen nicht so zunehmen. Im übrigen bin ich der Meinung, daß ich mich beim Bloggen selbst ebenfalls wieder mehr zügeln sollte. Normalerweise liege ich ja dauerhaft meist bei zwei Posts pro Woche, in der letzten Zeit ist es mehr geworden. Ich glaube, diese Zunahme der Schnelligkeit und Masse des Nachrichtenkonsums kann manchmal irgendwie ansteckend sein. Oder es liegt daran, daß man, wenn man gut drauf ist, noch mehr Lust hat, etwas zu teilen. Aber ihr könnt mir gerne schreiben, was ihr dazu meint. 

Und sowas passiert übrigens, wenn man eine Meise aus der Hölle hat. Ich glaube, sie liebt den Zerstörungs-Flow (oder hält das für Kreativität): 

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Freitag, 24. Oktober 2025

Get lucky!

Die Vögel scheinen gerade alle etwas aggressiv zu sein, nicht nur die Meisen - gestern saß ein rosabraunes Täubchen, sie sah aus wie eine Brieftaube, allein im Baum vor meinem Küchenfenster und nach und nach ließ sich eine Krähe nach der anderen um sie herum nieder. Schließlich griff eine der Krähen die Taube an, welche davonflog, und die Krähe besetzte nun genau diesen ihren Platz. Dabei hatte der Baum noch genügend freie Äste im Angebot. Manieren sind das... Das könnte eine Allegorie sein für die Friedenstaube, die gerade von Kriegskrähen aus der Hölle umzingelt wird. 

Wie es bei Menschen im Moment aussieht weiß ich nicht so genau. Als ich heute im Supermarkt war, fiel mir nichts an ihnen auf. Ich hatte aber selbst so gute Laune, da kümmert einen eh nichts. Heute morgen hat mich nämlich etwas so stark erheitert, daß ich einen Lachflash bekam, der den halben Tag anhielt. Als ich zum Supermarkt unterwegs war und auf dem Weg dahin Altglas entsorgen wollte, bemerkte ich deshalb erst, als ich davorstand, daß ich vor lauter vor mich hin kichern den falschen Weg genommen und daher immer noch sämtliches Altglas in der Tasche hatte. Ich mußte also eine Extra-Runde ums Karree drehen, bevor ich einkaufen konnte. Im Supermarkt selbst lief Musik, unter anderem von Daft Punkt "Get lucky". Völlig unwillkürlich und spontan groovte ich vor einem Regal ein bißchen mit, was dazu führte, daß ich komisch von der Seite angeguckt wurde. Dies erheiterte mich beinahe noch ein wenig mehr. Zusätzlich stellte ich fest, daß die Teelichter preiswerter geworden sind, deshalb nahm ich mir gleich einen Vorrat mit. Ich bin jetzt bereit für kuschelige Herbststürme und Dunkelheit. Ich zog schon in den letzten Tagen die Vorhänge früher zu als es wegen der beknackten Sommerzeit noch halbwegs hell war, damit es endlich eher dunkel wird.